So ein Mist!

So ein Mist!

Ein etwas anderer Wegweiser aus dem Abfallwahnsinn

Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen,

mit Geld das wir nicht haben,

um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Statuskonsum

Wer kennt dieses Mantra des Kaputtalismus nicht? Wir kaufen, um Leuten etwas vorzugaukeln, was uns selbst gar nichts bedeutet.

Und warum gestehen wir uns derlei Abstrusitäten eigentlich zu? Weswegen sind Statussymbole akzeptiert? Warum kaufen wir Pullover zum fünffachen, zehnfachen, hundertfachen Preis, nur weil eine Marke darauf steht, während wir Ökomode zum gleichen Preis teuer finden, obwohl sie zehnmal länger hält? Warum macht uns das zu Vorbildern, statt zum Dorfdeppen? Wann wird zerstörerischer Überfluss uncool?

Warum sind Konsumidiotie und Markenwahn dominant, während Stil, Eleganz und Geschmack rezessiv sind?

Und die ganze (teure) Scheisse für Menschen, die wir nicht mögen oder nicht kennen. Die Spitze der Evolution sitzt auf Plastikinseln im Mittelmeer in der Größe Europas, lässt täglich Unmengen atomverseuchtes Wasser in die Meere, schießt Sondermüll in die Umlaufbahnen des Planeten, verseucht mit Dünger und Spritzmitteln das Wasser in der Hälfte der Brunnen.

In unserem Leben und auf dieser Planetin Erde, nimmt Müll einen täglich größeren Raum ein. Der einzige Planet mit Schokolade, übrigens und statt Erdbeeren oder Rosen zu pflanzen müllen wir ihn mit Plastik und anderen Dingen zu, die jahrtausendelang nicht verrotten. Aber Statuskonsum wie zu große Autos und das neunundsiebzigste T-Shirt stillen unsere inneren Sehnsüchte keineswegs.

Wie könnten wir Müll neu denken?

Wenn Du ein Teil jener sein willst, die einen neuen Zugang zu Müll finden, denk einmal über folgendes nach.

Übung 1: WAS LIEBST DU?

Was liebst du an diesem Planeten? Schreibt es auf (bevorzugt mit der Hand), und notiere zu jedem Punkt drei, vier Details.

Notiere: Geruch, Salzduft, Farbe, Kobaltblau, Geräusche, Sounds, Stimme der Großmutter, Spaß, Party, Erkenntnis, Gefühl im Magen, Symbolik, Gefühl beim Angreifen, Temperatur, Erinnerung an ein Erlebnis mit einer geliebten Person…

Ich liebe Buckelwale, weil sie friedvoll durchs Meer schwimmen, wegen ihrer Gesänge, wegen ihrer Ruhe, weil ich sie schön finde, wegen ihrer beeindruckenden Tänze durchs Meer und der Eleganz in ihrem im Vergleich zu meinem riesigen Körper. Dass sie sich vegan ernähren.

Wale und Karotten und alle ihre Restprodukte, Ausscheidungen und Bestandteile sind vollständig abbaubar. Sie erzeugen in der Natur keinerlei Probleme.

Und was liebst Du, das es ohne Menschen gäbe, wie Wale, jedoch nicht Karotten, weil diese eine von Menschen gemachte Zuchtsorte sind.

Was liebt dich?

Nur wir Menschen machen Müll

Irgendwann ist mir bewusst geworden, dass allein der Mensch Müll verursacht, also jene Art Müll, den man ent-Sorgen muss (oder müsste), der nicht von selbst in den Kreislauf der Erde eintritt. Verrottet Dein geliebtes Dings binnen Jahren wieder wie Karotte oder Kürbis?Ausscheidungen von Tieren sind noch Dünger, bringen Wachstum und Nahrung. Alles in der Natur 100% kompostierbar.

Aus Dreck Gold zu machen versuchten die Alchemisten. Sie investierten über Jahrhunderte Geld, träumten, experimentierten. Die Natur kann es: Sie macht aus Scheisse Wachstum, das wir so sehr begehren. Sie macht Lebens-Mittel daraus (nicht Plastik) und kennt kein Abfallproblem. Leben schaffen in Kreislaufwirtschaft. Es gibt seit Jahrhunderten Heilige, die am Müll leben. Sie wissen vieles über uns Menschen. Heute leben am Müll auch Kinder. Müllmenschen gibt es längst auf allen Kontinenten.

Was der Mensch wegwirft wird zu Plastikinseln in der Größe eines Kontinents im Meeres. Die Netze der Fischer sind im Meer zu tödlichen Gefängnissen für Tiere geworden. Jedes zehnte Meerestier stirbt an von Menschen gemachtem Plastikmüll. Das Donauufer, die Wälder, die Wiesen sind voll mit menschlichem Müll, der erst in mehreren Jahrhunderten oder niemals verschwindet. Fukushima, Abwasser, Seifenreste, Sondermüllreste, Atommüll, Menschenmüll der im Mittelmeer ertrinkt. Geistiger Müll, Propaganda, dumpfe Werbung, Hetze, offene Manipulation. NLP, Halbwahrheiten, echten Lügen, versklavte Kinder, die unsere Schokolade pflücken. Stress, Schweiß, Sonnenbrillenbügel, Scherben, Nitrit, Batterien, Elektroschrott. Antibiotikareste in Fleisch und in Flüssen und im Harn, Kokain im Abwasser, Hähnchenknochen, Druckerkartuschen. Fässer im Wald.

Gold

Mein Mangold, den ich gern Man-Gold nenne, verrottet problemlos, wenn ich ihn wegschmeiße. Er wird in der Erde zu Dünger. Die Samen werden unter günstigen Umständen zu lebendigen, wachsenden, schmackhaften Pflanzen. Kunststoffe werden nie wieder lebendig, nahrhaft oder in einem positiven Sinn wachsend.

Die Natur kennt kein Unkraut. Die Natur produziert keinen Sondermüll. Die Natur kennt kein Geld. Sie kennt Wachstum und Rückzug und weiß damit umzugehen. Alles hat einen Platz, einen Sinn und auch nach dem Ende seiner Lebenszeit ist es gänzlich ein Teil des öko-logischen Kreislaufs.

Übung 2: HINSCHAUEN UND SEHEN

Stell dir vor jede öffentliche oder private juristische Person, welche die Entscheidung gemacht hat in Atomkraftwerke zu investieren, bekommt den Müll dieser Anlage auf ihren/seinen Rasen gelagert.

Donella Meadows, Mitglied im Club of Rome

Schau dir einen Monat lang jeden Tag deinen Müll an. Schau in deine Mistkübel, deine Abfalleimer, die Mülltonne.

Bring deinen dem Tag über gemachten Müll mit nach Hause, leere ihn aus, schau ihn dir wirklich genau an, führe Notizen darüber.

Was dominiert?

Was trennst du?

Was würde passieren, wenn du deinen ganzen Mist für immer bei dir zuhause lagern müsstest?

Such dir das Bild heraus von der Frau ( www.antoinerepesse.com ), die ihren gesamten Müll ein Jahr lang hortete, nicht als Messie, sondern als Kunstprojekt. Sie saß in einem Zimmer komplett angefüllt mit Plastikflaschen, das Badezimmer war übervoll mit Shampoo, Klopapierrollen und Verpackungen von Hygieneartikeln.

Überlege wo du außer im Mistkübel noch Mist erzeugst: Ausstoß von Abgasen im Verkehr. Wegwerf-Verpackungen von Essen und Getränken, von Taschentüchern, Tampons, Zigaretten. Fahrkarten. Notizpapier. Gedankenmüll, unentsorgte Gülle, Wortmüll, Zeitverschwendungsmüll, Selbstlügenmüll, Stress.

Flipcharts und die riesigen, dicken Stifte, die seltsam stinken. Die meisten Produkte verbrauchen für ihre Produktion mehr Energie als in ihrer gesamten Lebenszeit, vor allem Elektrogeräte und Autos.

Kreidestaub ist Biomüll, den man aufwischt und der verschwindet, während diese Stifte Sondermüll sind.

Was wäre, wenn du in einem Land lebst, dass seinen Abfall nicht perfekt entsorgt wie in Österreich? Wohin kommt dein Müll, wenn du im Ausland bist – in Afrika, in Indien? In einigen afrikanischen Ländern sind Wegwerftaschentücher, Plastikverpackungen und Plastiksackerl verboten und Toilettenpapier unbekannt. Was wäre wenn du morgen im Mittelalter aufwachen würdest, wo es keine Toiletten gab und du Kot und Urin aus dem Fenster auf die Straße leerst?

Das Paradigma des Bleibens statt des Seins

Wir ändern wenig. Darüber das Paradigma zu ändern denken wir gar nicht nach. Der Müll wird jeden Tag mehr. Die Natur dagegen lässt nichts übrig, verschwendet absolut nichts, kennt keinen Müll. Warum machen wir das nicht nach? Es wäre bei unendlich vielen Dingen möglich, wahrscheinlich bei allen.

Was lassen wir Menschen zurück?

Wir plagen uns, Idiot*innen zu beeindrucken mit Klumpert und Zeug, das uns belastet, das die Erde zerstört, unsere Räume einnimmt und uns immer weniger gute Luft zu Atmen lässt.

Wir pressen unsere Körper in geistige, ideologische und räumliche Korsette statt frei zu sein im Wald, auf der Wiese, in der Natur. Und wir wollen gar nicht mehr zurück, wir halten es nicht mehr für denkbar, wenig zu arbeiten und dabei glücklich zu sein. Wir haben verlernt, was wirklich zählt im Leben, wir spüren kaum noch unsere echten Bedürfnisse und unsere Wünsche. Wir wünschen uns die Wünsche, die uns die Werbung zeigt. Wir sind süchtig nach Gemüseverpackungen und Einwegplastik. Wir haben keine Idee, wie das geht, wenn im Supermarkt nicht alles vorverpackt wäre.

Müllkörper

Die Bilder rundherum bringen uns bei, dass Körper außerhalb der Norm Müll seien. Das Fett an uns sei Müll und müssen wir radikal entfernen, Frauen ihre Gesicht bemalen, alles vermeintlich unperfekte wegschminken. Unter Kosmetik verschwinden lassen oder wegschneiden: Pickel, zu große Poren, Falten.

Die Müllideologie macht vor unseren Körpern und Seelen nicht halt. Und während vor 1000 Jahren ein Menschenkörper unter durchschnittlichen Umständen im Grab nach zehn Jahren verschwunden war, dauert es heute bei westlichen Menschen mindestens hundertzwanzig Jahre – wegen der Konservierungsstoffe in unserem Essen.

Alles an uns hassen wir potentiell, kaum etwas ist von Natur aus wie es ist gut genug, aber wir sind bis ins Knochenmark konserviert. Wir sind aufbewahrt. Während alles zerfällt (Sicherheiten, Gewissheiten, Arbeitsplätze, Religionen, Autoritäten, Gewohnheiten) machen wir unseren Körper haltbar. Wir mögen und schätzen den Körper kaum, wir stopfen uns voll für die Ewigkeit. Angst vorm Tod, vor dem Verfall, die ständig uns begleitende Furcht wertlos zu sein. Wir fordern, dass nichts zerfällt. Atommüll und Plastik tun uns diesen Gefallen. Wir können nicht leben ohne. Wir erzeugen Abfall, der unsere Existenz als Spezies für Jahrtausende hier am Planeten in Erinnerung behalten wird. Zufall? Ein Traum erfüllt? Unvergessen? Erpressen wir unsere Todesangst, die Angst im Kreislauf der Natur zu wandern mit Plastik, mit plastifizierten Gesichtern, mit konservierten Hautteilen?

Linear statt in Kreisläufen

Weil wir Angst vor den Kreisläufen haben (Sex Zeugung Gebären Leben Tod Repeat) machen wir haltbar. Veränderungsangst (dick braun blass dünn erregt sexy zu-irgendwas alt krank faltig hungrig gierig arm menstruierend) dominiert uns, hält uns von der Gegenwart ab. Wir fürchten Kreisläufe und die Zeichen des Kreislaufs, aber auch des Alterns, fürchten Menstruationsblut und Falten, versuchen den Stillstand zu erzwingen, leben die Konservierung, konservative Einstellungen, Retrolooks Status Quo: Es darf nur linear nach oben gehen. Keine Kreise, kein Repeat, keine Wiederholung des Immergleichen, keine Unterwerfung unter die Natur: Wir unterwerfen die Natur unter uns! Mit Atom! Mit Chemotherapie! Konservierung! Dauerbeleuchtung! Artenkontrolle!

Aber das Leben kontrolliert kaum, es tickt anders. Die Natur lebt und bewegt sich in Spiralen, also Kreisläufen. Vom Spinnennetz über die Samenanordnungen, vom Salathäupl über den Krautkopf, vom Farn bis zur Rosenblüte ist sie in Spiralen geordnet. Die Sterne am Himmel wandern auf Spiralwegen, Muscheln und Schneckenhäuser und der Goldene Schnitt sind Spiralen. Hundertwasser sagte „Die gerade Linie ist ein Verbrechen.“ und vielleicht liegt darin mehr Wahrheit, als uns lieb ist.

Wir haben das Denken in Prozessen und Kreisläufen verlernt und verdrängt. Man predigt die Wirtschaft des Wachstums und der ewigen Steigerung. Zugleich zeigt uns die Natur jeden Tag den Wandel und den Kreislauf. Am Baum wachsen im Frühling Blätter und fallen im Herbst ab, es werden nicht jeden Tag mehr. Die Natur pflegt den winterlichen Rückzug und die Pause, und nur die Wirtschaftsfachleute tun so als wäre es möglich nur Steigerung zu erleben.

Dennoch bleibt es Teil des Systems, dass es Fails und Scheitern und Rückbau und Herbst gibt. Ressourcen sind endlich.

Die Zahl der Waldbrände, der gestorbenen Gletscher, die Anzahl der ausgestorbenen Kulturen, die Anzahl der ausgestorbenen Arten (so viele verloren wie nie zuvor) und die Berge von Müll im Meer, am Strand, am Ufer, auf legalen oder illegalen Deponien wächst auch.

Wachsdumm

Wir hinterfragen das Paradigma Wachstum nicht, und die Müllberge wachsen zuverlässig, und das Wachstum lieben wir, es macht uns glücklich – das haben wir zumindest gelernt, solange nicht der Müllberg und das Hüftgold betroffen sind. Müllberge sind längst ein phantastisches Geschäft geworden.

Viele lesen Michael Braungart https://www.piper.de/buecher/cradle-to-cradle-isbn-978-3-492-30467-2 der alles so herstellen will, dass man es vollständig wieder in die Kreisläufe der Natur und der Wirtschaft einbringen kann, so wie man Holz wieder als Heizmittel verwenden kann, daraus Platten machen, wie man Biomüll einfach auf einen Haufen wirft und dort machen die Lebewesen, die sich darin von selbst, einfinden wieder Dünger, Erde, Nahrung, Kompost, Humus daraus. Die auf den geholzten Wäldern neu angebauten Bäume nehmen das beim Verheizen ausgestoßene CO2 wieder auf. Aber Braungart baut Cradle to Cradle Flugzeugsitze, aber ein kerosinbetriebenes Flugzeug wird niemals Cradle to Cradle sein. Wir denken zu wenig bis zu den Wurzeln.

Müllsucht

Ist Müll eine Sucht? Warum sind wir nicht mehr in der Lage so zu leben, dass wir keinen Ewigkeitsmüll machen, sondern nur Biomüll?

Ist Müll zur Sucht geworden? Ist Bequemlichkeit, die uns träge, faul und hirnfaul macht unsere Sucht? Oder ist es der Wunsch, etwas zurückzulassen für den Fall, dass auch wir irgendwann unseren Höhepunkt überschritten haben und ableben?

Wenn die Welt tatsächlich ein Spiegel für uns ist und rund um uns sind nur Abgase und Wegwerfprodukte in Wegwerfverpackungen und Beton, was sagt uns dieser Spiegel? Was sagt mir mein Mistkübelspiegel, welche Geschichte erzählen unsere Hinterlassenschaften? Jedenfalls erklärt es trefflich den Schönheitswahnsinn und den Körperhass.

Was kann man tun?

Setz auf innere Werte.

Hör auf andere zu beeindrucken.

Fang an Dich selbst zu beeindrucken.

Ideen:

Repariere. Recycle. Reduziere.

Tausche.

Kauf Second Hand.

Besorge dir Mehrweg, Waschbares. Trinkflaschen, Coffee-to-go-Becher, nähe Stofftaschentücher und mach Putzfetzen aus alten Handtüchern.

Hör auf Wegwerfprodukte zu kaufen.

Geh zu Fuß.

Kauf unverpackt und Zero Waste. www.zerowasteaustria.at

Borge Dir Zeug aus statt es zu besitzen (Carsharing, Anhänger, Sportgeräte wie Ski und Skischuhe, Dörrautomat, Kirschentkerner, Ballkleidung…)

Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht Wegwerfdatum.

Kauf nur mit Einkaufsliste.

Überschlafe JEDE Kaufentscheidung eine Nacht, ausgenommen Lebensmittel!

Trink ein Jahr lang niemals aus Plastikflaschen. Und nach dem Jahr fang ein neues Jahr der Plastikfreiheit an. https://sandrakrautwaschl.com 

Mach irgendwas total verrücktes ein ganzes Jahr lang.

Kauf ein Jahr lang nur unverpackte Lebensmittel.

Kauf deine gesamte Kosmetik und Hygieneartikel unverpackt. Sonnengruen.com

Iss nur im Sitzen.

Trag nur in deinen Garten was Du gewaschen auch in deinem Mittagessen akzeptierst.

Verwende Seife statt Duschgel, Haarseife statt Shampoo in Plastikflaschen.

Faustregel für alle Einkäufe: Möchte ich dass ein Baby damit spielt? (Kastanien oder Persil?)

Kauf nur Dinge, die kein Müll sind und nie unkompostierbarer Müll werden. Also Holz statt Plastik, Kreide statt Permanentmarker,

Schreib ein Monat lang haargenau auf was du kaufst und was das ist, woher es kommt, ob du irgendwas davon wirklich brauchst usw.

Der Mist den du nicht machst, den musst du nicht wegtragen. Bedenke, dass alles was du nicht einkaufst du nicht tragen, bezahlen, erarbeiten musst.Wenn du einen Mooncup kaufst musst du keine Tampons mehr kaufen, nicht mehr auf die Liste schreiben et cetera.

Schau genau, was du da erzeugst und was es über dich sagt.

Stärke mal dich selbst: Bestell ein Biokisterl statt einkaufen zu gehen.

Frusstfresser? Wirfst du ständig Klumpert weg, das zu schnell kaputt wird, weil du am falschen Ende sparst?

Was würde dich glücklicher machen als Naschen? Der Besuch, ein täglicher Spaziergang, irgendjemandem die Meinung sagen?

Ist in deinem Kopf zu viel Hamsterrad?

Schau, was es in der ersten Übung war, das du wirklich liebst. Denk nach, was es ist, womit es dich erfüllt, glücklich macht, schweben lässt. Was suchst Du wirklich, welche Deiner Bedürfnisse blieben bisher uneingestellt? Welche falschen Strategien wenden wir an, die nur kurz die Leere zustopfen, anstatt sie zu füllen und uns zu beglücken?

Was sucht uns? Welche Deiner Sehnsüchte plagen, leiten, verführen und betören uns? Welchen folgen wir zu wenig? Welche Richtung zeigen Dir deine Süchte, welche deine Sehnsüchte?

Zurück zu den Tat-Sachen!

Wenn du deinen eigenen Müll wirklich angeschaut, vor dir ausgebreitet und untersucht hast: Welche Maßnahme hätte in deinem Leben den stärksten Müll reduzierenden Effekt? Was würde sich ändern, wenn du das umsetzt? Fliegen aufhören? Die Kaffeekapselmaschine in die Luft sprengen? Ein Auto zum Hochbeet umbauen? Den Kühlschrank zu einem Schuhregal umfunktionieren? Keine Aludosen mehr kaufen? Nur noch unverpackt essen? Vegan werden? Selbst kochen? Keine neue Kleidung mehr kaufen? Trinkflasche oder waschbaren Kaffeebecher kaufen? Biokisterl abonnieren? Ein Gemüsebeet anlegen? Richtig umfassend ausmisten, Platz machen in Deinem Leben? Nur mehr einmal die Woche Lebensmittel einkaufen? Alle Kaufentscheidungen mindestens einen Tag überdenken, eine Nacht überschlafen?

Einmal einen Monat lang wirklich nichts kaufen? Diesmal zu Weihnachten keine Produkte schenken, sondern Erlebnisse und Gutscheine für Deine Zeit?

Wie viel Geld würde es Dir sparen?

Hast du schon einmal erlebt, dass nichts kaufen, nichts tun, nichts sein eine tiefe Befreiung ist? Wann war das und wie hat es sich angefühlt?

ÜBUNG DREI

Stell dir vor, dass alles in deinem ganzen Leben von der Unterhose über den Suppenteller, von der Nudelverpackung über den Fernseher so kompostierbar und lebensfreudig ist wie ein Mangoldsamen, der wenn man ihn unachtsam wegwirft er vielleicht wieder wächst, oder zumindest Dünger wird irgendwann Erde, Humus, Basis von Lebendigkeit & Wachstum. Stell dir vor, das was du liebst (Wale, Flugzeuge, Farben, Kleidung, Düfte) wären so gebaut, dass sie die gleiche Müllfreiheit bergen wie Mangoldsamen und keinerlei Abgase oder Produktionsmüll verursachen. Stell dir vor, alles was Menschen tun würde so gebaut, dass alles was du liebst deswegen keinen Müll antrifft. Kein Müll im Meer, kein Reifenabrieb unter dem Lindenbaum, keine Scherben am Strand.

Mit diesem Gedanken schicke ich Dich in die Zukunft.

(c) Helga Christina Pregesbauer

Artikel 3 von 7 zu Umweltschutz.

2 Antworten auf So ein Mist!

  1. Birgit Ladenhauf-Ernszt 04/09/2019 at 17:51

    liebe helga!
    ein umwerfender text, bin sehr beeindruckt.
    und auch ein bisschen erfreut, weil ich einges wiedergefunden habe, das ich schon mache und auch anregungen für neues, danke!

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